Freitag, 30. September 2005

Über die Zeit...

Time
    Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben.
    Und damit haben sie es weitergebracht als alle anderen.
    (Giovanni Guareschi)
Daran blieb ich heute hängen, an diesem Zitat. Es umschreibt meine Situation, meine Entscheidung, meine Gedanken ganz anschaulich. Natürlich ist das auch zu einfach gedacht. Aber:

Ich kam heute wieder nach 11-12 Stunden Arbeit nach Hause. Nicht das erste Mal. Sicher nicht das letzte Mal.
Die Diplomarbeit frißt...
Frißt Zeit. Frißt Leben.
Mein Leben hier besteht eigentlich nur aus Arbeiten und Schlafen. Unterbrochen von Wochenenden, an denen ich regelrecht fliehe, obwohl ich auch da arbeiten sollte...

Und wofür? Wofür quäle ich mich jetzt so, wieso sehe ich all den Studenten, Mitbewohnerinnen, und ähnliches nur hinterher?
Denn ich merke immer mehr, das ich mich mit riesen Schritten genau einem Leben nähere, in dem vieles, was ich mag, verschwinden wird und durch Sachen ersetzt wird, die ich nicht wirklich will.

Vor allem fehlt Zeit. Danach die Muße, die das Einlassen auf eine neue Situation ermöglicht, wie ich sie hier in Ulm habe. Den Bekanntenkreis hier aufbauen, das finde ich fast lästig... Das erschreckt mich.
OK, ich will eh nicht hier bleiben. Aber ist es wirklich nur das?

Schaffe ich nicht durch all das hier eine Situation, in der ich in noch mehr Arbeit, noch weniger Zeit und noch oberflächlichere Kontakte reinrutsche?
Wofür mache ich das?
Geld? Wohl kaum?
Erfolg? Sicherlich, aber reicht das? Wem will ich was beweisen, wenn mir die wichtigen, erkenntnissreichen, klugen und sympathischen Menschen abhanden kommen?

Braucht man diesen Erfolg? Will man nicht anderes? Gibt es andere Wege?

Ich liebe meine Freizeit, ich genieße es, einfach irgendwo hinzufahren, mich treiben zu lassen, neue Bekanntschaften zu machen... Ich brauche das mehr als Geld und Erfolg zusammen. Sonst bleibe ich zurück.

DIe Gedanken hatte ich schon früher, aber erst in Ulm bricht es richtig aus. Ich habe hier fast jeglichen Kontakt verloren. Teilweise aus Stress, weil ich keine Zeit habe. Teilweise auch, weil es anscheinend niemand interessiert, wie es mir geht, was ich mache...

Ich habe Familie immer abgelehnt, weil das immer zugeteilte Bekannte sind, die ich mir nicht ausgesucht habe. Hier in Ulm muss ich lernen, das nicht mal die ausgesuchten bleiben, wenn man weiter weg ist. Klar, man weiß das, aber es ist diesmal noch krasser als bei dem halben Jahr in München. So als wäre man schon abgeschrieben.

Nur wer bleibt dann noch übrig? Wer ist Anker?
Momentan staut sich soviel in mir, und es kommt nicht raus...

Mit der bittersüßen Aussicht, das so meine Zukunft aussehen könnte, bekomme ich Angstzustände.

Das wollte ich bestimmt nicht.

Nur was dann?

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