In gewisser Weise kann ich nachvollziehen, was Du mit Deinem Eintrag sagen möchtest. Doch möchte ich Dir ein klein wenig widersprechen.
Dass sich der Optimismus der Technokultur - Optimismus scheint mir hier jedoch das falsche Wort zu sein - auf Gesellschaft und die sogenannte New Economy übertragen haben soll, das halte ich für etwas hochgegriffen. Für die breite Masse der Gesellschaft war Techno in dieser Zeit doch eher ein weißer Fleck, mit man allenfalls laute, eintönige Musik, Enthemmung und Drogenkonsum verband. In dem Maße, in dem die Technokultur dann massenwirksam vermarktet und damit gesellschaftsfähiger wurde, verlor der Unity-Gedanke, der die Bewegung bis dahin durchaus geprägt hatte, logischerweise zunehmends an Bedeutung für diejenigen, die schon immer ein ernsthaftes Interesse an der Musik hatten. Wer feiert schon gerne bei Großveranstaltungen wie der Love-Parade oder der Mayday mit Menschen, die im Grunde nur wegen des Spektakels anwesend sind. Die Folge: Aufsplitterung und Spezialisierung der Bewegung. Dies sehe ich jedoch keineswegs als negativ, da es so erstens eine Fortentwicklung der Musik in ganz unterschiedliche und z.T. richtig geniale Subgenres gab und zweitens das Interesse der großen Allgemeinheit wieder abflachte. Eine wirkliche Einheit hat es überregional in meinen Augen sowieso nie gegeben. In Frankfurt wurde rund ums Omen Hardtrance gespielt, in Hamburg war die Szene schon immer houselastiger, in Berlin gab's rund um den Tresor Tekkno mit zwei "k", also die härtere Schiene, und in Mannheim bildete sich irgendwann mehr ein Hang zu Breakbeats heraus.
Auf jeden Fall bleibt zu hoffen, dass es noch lange Menschen gibt, die dem Zauber der elektronischen Musik erlegen sind, die genug Energie haben, in ihrer jeweiligen lokalen Szene gute Parties auf die Beine stellen und dass es dafür auch genügend Besucher gibt, die dies zu würdigen wissen.
Klar, es war hochgegriffen. Und letztendlich hat halt nur der kommerzialisierte Arm auf die Gesamtgesellschaft gewirkt. Aber der, mit Loveparade und Mayday, tiefgreifend.
Mittendrin, als einer von früher, war das nervig, weil du plötzlich von diesen Leuten, die nur wegen dem Spektakel da sind, wie du schön schreibst, umgeben warst. Rückblickend war aber diese Durchdringung doch gerade der Grundgedanke.
Das schöne an der Party gestern war, das ich mich mittendrin fragte, auf welche Partys die Leute, die dort waren, sonst gehen.
Housepartys? Schranz? DrumnBass? Indy-Elektronika? Alles möglich. Vielleicht auch was ganz anderes...
Aber die gemeinsame Basis besteht. Und das ist irgendwie ... gut so.
Und ich bin sicher, das es heute genauso viel Spaß macht wie früher, wenn nicht sogar mehr. Aber diese Ungehörige, dieses Neue, dieses alles-auf-den-Kopfstellende... Das gabs irgendwie nur in den 90ern...
Und ich war immer der, das Klassiker gehasst hat. *g*
Dass sich der Optimismus der Technokultur - Optimismus scheint mir hier jedoch das falsche Wort zu sein - auf Gesellschaft und die sogenannte New Economy übertragen haben soll, das halte ich für etwas hochgegriffen. Für die breite Masse der Gesellschaft war Techno in dieser Zeit doch eher ein weißer Fleck, mit man allenfalls laute, eintönige Musik, Enthemmung und Drogenkonsum verband. In dem Maße, in dem die Technokultur dann massenwirksam vermarktet und damit gesellschaftsfähiger wurde, verlor der Unity-Gedanke, der die Bewegung bis dahin durchaus geprägt hatte, logischerweise zunehmends an Bedeutung für diejenigen, die schon immer ein ernsthaftes Interesse an der Musik hatten. Wer feiert schon gerne bei Großveranstaltungen wie der Love-Parade oder der Mayday mit Menschen, die im Grunde nur wegen des Spektakels anwesend sind. Die Folge: Aufsplitterung und Spezialisierung der Bewegung. Dies sehe ich jedoch keineswegs als negativ, da es so erstens eine Fortentwicklung der Musik in ganz unterschiedliche und z.T. richtig geniale Subgenres gab und zweitens das Interesse der großen Allgemeinheit wieder abflachte. Eine wirkliche Einheit hat es überregional in meinen Augen sowieso nie gegeben. In Frankfurt wurde rund ums Omen Hardtrance gespielt, in Hamburg war die Szene schon immer houselastiger, in Berlin gab's rund um den Tresor Tekkno mit zwei "k", also die härtere Schiene, und in Mannheim bildete sich irgendwann mehr ein Hang zu Breakbeats heraus.
Auf jeden Fall bleibt zu hoffen, dass es noch lange Menschen gibt, die dem Zauber der elektronischen Musik erlegen sind, die genug Energie haben, in ihrer jeweiligen lokalen Szene gute Parties auf die Beine stellen und dass es dafür auch genügend Besucher gibt, die dies zu würdigen wissen.
Mittendrin, als einer von früher, war das nervig, weil du plötzlich von diesen Leuten, die nur wegen dem Spektakel da sind, wie du schön schreibst, umgeben warst. Rückblickend war aber diese Durchdringung doch gerade der Grundgedanke.
Das schöne an der Party gestern war, das ich mich mittendrin fragte, auf welche Partys die Leute, die dort waren, sonst gehen.
Housepartys? Schranz? DrumnBass? Indy-Elektronika? Alles möglich. Vielleicht auch was ganz anderes...
Aber die gemeinsame Basis besteht. Und das ist irgendwie ... gut so.
Und ich bin sicher, das es heute genauso viel Spaß macht wie früher, wenn nicht sogar mehr. Aber diese Ungehörige, dieses Neue, dieses alles-auf-den-Kopfstellende... Das gabs irgendwie nur in den 90ern...
Und ich war immer der, das Klassiker gehasst hat. *g*