Weihnachten im Zeichen des Diploms

Es weihnachtet sehr. Auch in meinem Kopf.
Das verwundert eigentlich. Denn Weihnachten ist irgendwie nicht mein Fest. Zu spießig. Zu altmodisch. Zuviel Familie. Das alles hebt mich nicht an.
Insofern wars nicht schlimm, als mir klar wurde, das ich nur kurz würde zuhause sein können, über Weihnachten.
Doch plötzlich ist er da... der Schenkreflex. Der Gedanke, wem man etwas schenken will. Für wen man sich etwas überlegen will. Wen man überraschen will.
Es ist nicht die Familie, die im Mittelpunkt steht. Sondern Freunde. Der wahre Ausdruck von Zuneigung. Von Dank. Der Reflex, dies in Geschenken auszudrücken...
Verbotene Gedanken. Denn das kostet Zeit. Das erfordert schlendern durch die Stadt. Stundenlanges Kopfzermartern. Gefühlsüberwallungen. Vielleicht sogar Bastelarbeiten.
Ich darf nicht. Und das macht mich fertig.
Da lebt man schon den Großteil des Jahres als seelischer Eunuch... Und dann verordnet man sich am freundschaftlichsten Moment weiter Isolation.
Furchtbar. Aber bald vorbei. Bald. Bald. Aber viel zu spät.
ssxp - 19. Dez, 00:13