1,5 Monate bin ich jetzt nicht dazu gekommen, den SPIEGEL richtig zu lesen. Schon allein, um mich nicht vom Diplom abzulenken. So ließ ich mein SPIEGEL-Abo weiterhin auf Ulm, und komme erst jetzt dazu, zu lesen.
Vieles kann man überblättern, man glaubt gar nicht, was nach 4 Wochen alles so unglaublich überholt oder sogar falsch ist...

Doch an einem Artikel aus der Ausgabe 51/2005 blieb ich jetzt doch hängen... "Clash der Kulturen" heißt er und es geht um das Aufeinandertreffen von angloamerikanischen und rheinischem Kapitalismusmodell. Soweit, so unspektakulär.

Doch auf Seite 88 findet sich dann, eigentlich ziemlich weit hergeholt, ein Bild vom Lesesaal der SLUB in Dresden, unterschrieben mit "da ist in den letzten Jahren viel versäumt wurden", das soll wohl auf Versäumnisse in der Bildung hinweisen.

Naja, und ich überlegte kurz, weil eigentlich saß ich ja zu der Zeit auch in der SLUB, meinem Wohn-zimmer... Und so einen Fotografen hatte ich auch mal rumlaufen gesehen und mich noch gefragt, wieso die Bilder von der SLUB machen.
Und nachdem ich genauer das Bild gemustert hatte, fand ich mich auch. Ich saß noch nicht an der Seite wie die ganzen Wochen später... Muss einer der ersten Tage in Dresden gewesen sein...

Sachen gibts...

Die Sachen sind bereits gepackt.
Nach 4 Wochen Dresden ist es nun Zeit wieder nach Schwaben zurückzukehren.
4 Wochen Dresden....
Das war eine tolle WG als Heimat, voller offener und liebenswerter Menschen. Ein bißchen zu sehr Ersatzfamilie, aber für 4 Wochen ging das.
Das war viele Tage in der SLUB, arbeiten am Limit. Kurze Pausen. Viel Regelmäßigkeit. Viel zu wenig Kontakt mit den Freunden hier.
Das war aber auch die letzten Tage. Feiern nach der Abgabe. Squashen. Museum besichtigen. Kino... Und das sichere Gefühl, das Diplom jetzt real in der Hand halten zu können.

Ich komme wieder, spätestens in 4 Wochen.

Nach wochenlangen Schreiben...
Nach totaler Verzweiflung und hoffnungsloser Selbstüberschätzung.
Nach Panikattacken, wie ich sie lange nicht mehr hatte.

Nach insgesamt 7 Monaten:

Fertig!

Na, da hab ich nochmal Glück gehabt.
Dachte ja schon, das mit dem Schreiben und allem wird sehr eng. Quasi unschaffbar. Wo ich doch letzte Woche wieder viel zu viel Zeit verbummelt habe (während diesem komische "Weihnachten" z.B.) .

Doch die Lösung ist nah:

Zusätzliche Zeit an Silvester

Dann kann ja nix mehr schiefgehen.