Persoenliches

Montag, 7. November 2005

SelbstBeobacht(en|ung)

who are this strange me? (thx to flickrs Josa Jr) Erst merkt man es nicht.
Es passiert langsam. Unmerklich. Ohne aufzufallen.
Es ist nicht so, das man es möchte, es passiert einfach.

Etwas verändert sich.

Wenn man es bemerkt, ist es meist zu spät, es aufzuhalten.

Später sagt man, das man gar nicht mehr weiß, wie man früher war, vor dieser Veränderung. Das man gar nicht zurückwöllte, in die Zeit davor. Obwohl das Lüge ist. Denn jeder möchte zu jeder Zeit alles das sein, was man einmal war.

Ich habe solche Veränderungen schon häufiger erlebt. Zuerst mit Beginn meines Studiums. Ich entfremdete mich meiner bisherigen Umgebung. Auch meinem bisherigen Verhalten. Das Verhalten, das ich am Anfang im Studium mehr spielte, später war es mein Verhalten geworden.
Irgendwann Mitte der Studiums gab es auch so eine Veränderung. Sie hatte mit Einstellung zur Arbeit zu tun, aber auch mit privaten und sehr persönlichen Dingen. Ich wurde ruhiger. So mehr das, was ich heute bin. Bzw. gestern war.

Denn momentan, da gibt es wieder so eine Phase. Und das ist etwas, was mich mehr beunruhigt, als erfreut.

Es beginnt mit Schwierigkeiten, Studenten noch richtig ernstzunehmen, sie richtig kennenzulernen.
Es geht weiter mit Verlust einer meiner zentralen Fähigkeiten, der, offen auf Leuten zuzugehen, mit Ihnen schnell und positiv Kontakt aufzubauen. Statt des Lächelns zur rechten Zeit kommt eher eine zynische Bemerkung zur Unzeit.
Und es gipfelt in der Erkenntnis, eine Woche Schlaf besser ist als eine Woche Ausgehen.

Noch bin ich nicht der Andere.
Aber lässt es sich noch aufhalten?
Kann man das überhaupt?
Ist es doch nur Ulm? Oder das Ende des Studiums? Oder alles zusammen?
Sehe ich nur die negativen Seiten?
Oder will ich vielleicht wirklich dann nicht zurück?

Freitag, 4. November 2005

Waldschloesschenbruecke Dresden - Auto siegt über Schönheit

Waldschösschenbrücke vor Altstadt
Auch wenn man momentan in Ulm ist, dieses Thema lässt einen nicht los:

Lange, über 100 Jahre geht nun der Streit über die Waldschlösschenbrücke in Dresden. Ich habe die letzten 2 Jahre am Waldschlösschen in Dresden gewohnt, kannte die Gegend.
Hab mich bei der Abstimmung über die Zukunft der Brücke beteiligt, wie alle dort. Und doch haben wir gegen die Autonarren in Dresden verloren.

Jetzt droht Dresden noch mehr:

Denn was liest man in der DNN?
Weltkulturerbe: Dresden droht Aberkennung
Vor der Abstimmung tönten Sie alle, klar, die Brücke, sie wäre im Antrag fürs Weltkulturerbe berücksichtigt. Plötzlich stellt sich heraus, das dem wohl jetzt doch nicht so war.

Aber ganz abgesehen davon zeichnet ein anderer Artikel, in der ZEIT, ein Bild von Dresden, das den meisten Dresdnern nicht gefallen dürfte. Von einer Stadt, die sich, von einigen symbolhaften Ausnahmen abgesehen, immer mehr der Lebensqualität beraubt.

Textprobe:
Während die Verwaltungsmühlen mit bedrohlichem Knirschen mahlen, bleibt jedoch draußen am Waldschlösschenhang die Realisierung der Katastrophe unvorstellbar. Da erstreckt sich die Wiese endlos zum Strom hinab, da flanieren winzige Spaziergänger durch ein Panorama wie aus dem 19. Jahrhundert, da streuen alte Bäume goldenes Laub ins Blaue, und im Hintergrund, wenn man zu den Brühlschen Terrassen schaut, schwebt die Kuppel der Frauenkirche. Dresden vom rechten Elbufer oberhalb der Augustusbrücke: So hieß Canalettos erstes Ölgemälde, das er 1747 für August III. schuf, ein Waldschlösschen-Blick, nur etwas näher an die Stadt gerückt. Einerseits das sanfte Flussufer, andererseits die erhabene Frauenkirche: Dieser Zusammenklang aus landschaftlicher Weite und städtebaulicher Öffnung scheint den venezianischen Maler am meisten beeindruckt zu haben. Erst 1748 entstand das berühmte Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke, jener postkartenbeliebte Canaletto-Blick, auf den die Stadt sich so viel einbildet, dass sie glaubt, das Idyll am Waldschlösschen ruinieren zu dürfen.

Sonntag, 23. Oktober 2005

Donna Lewis - Be Still (music for eternity - part III)

Gerade als Kontrast zu meinem Lobgesang auf elektronische Tanzmusik gestern, heute ein paar Worte zu Donna Lewis:
Be Stil Cover
Leise Lieder. Eine Stimme, die die unglaublichsten Töne erreicht. Texte die ans Eingemachte gehen. Ein Gefühl von absoulter Emotionalität.
Dieses Album, ohne jeglichen Elektronik-Einfluss, ist wohl eins meiner meist gehörtesten Alben überhaupt. Es passte halt immer. Wenns mir schlecht ging. Wenns mir gut ging. Alleine. Zusammen. Deprimiert. Laut mitsingend. Berührend.
Und eigentlich die Definition von guter Songwriter-Musik.
Genießen.

Samstag, 22. Oktober 2005

Über elektronische Tanzmusik

technoclassix El-Rubio, Neu-Ulm Blitzende Laser, reflektierende Hosen, unsaubere, aber treibende Musik, schreiende und im wahrsten Sinne des Wortes ekstatische Leute.
So wars als ich anfing wegzugehen, auf Partys, knapp 10 Jahre ist das jetzt her.

Ich weiß noch, wie ich empfand und genoss, diese Musik, die so urban war, so weltöffnend, so menschlich trotz ihrer Härte. Die Leute zum Feiern zueinander führte, ohne das gleich die Rituale des Ausgehens (Baggern, Trinken, Posen) im Vordergrund standen. Wie ich merkte, das mehr möglich ist.

Das alles passierte für mich im Kassa in Jena, da gaben sich die großen des Techno die Klinke in die Hand, Jeff Mills, Juan Atkins, Westbam, Motte, aber auch schon erste DrumBass mit Bassface Sascha klang an mein Ohr, ohne das es mich damals überzeugte. Heute eigentlich unglaublich, das diese Leute sich in die ostdeutsche Provinz verirrt hatten...

Techno gehört zu den 90ern wie die Butter zum Brot. Diese Bewegung war eine absoulte Triebfeder der Spassgesellschaft. Anything goes. Am Ende stand die Übertragung dieses Optimismus auf die Gesellschaft, die Wirtschaft. New Economy. Auch wenn das scheiterte, die Chance erstmal vertan war, für mich bleibt das lebensbestimmend, dieses Gefühl.

partyflyerDas Lustige ist, das Bild oben stammt nicht aus der Zeit, sondern von gestern. Aus dem El Rubio, Neu-Ulm. Technoclassix hieß es da. Und irgendwie war dieses Gefühl wieder da, dieses wohlige "wir sind zusammen hier, um nichts als zu feiern". Dieses unglaublich positive, hedonistische, allumfassende Gefühl.

Auch weil es halt Musik war, die zusammengehörte. Nicht House, nicht Schranz, nicht Trance, nicht Breaktbeat, nicht Hardcore, nicht Ambient, nein, alles zusammen. Das war es, was damals die Zeit ausmachte. Vor allem eben auch, weil jeder diese Technoheinis hasste. Und man zusammen war. Seine Musik feierte.

Doch heute hat sich alles aufgesplittert, jeder macht seins und vor allem auf Partys wird streng darauf geachtet, was gespielt wird. Bloss nicht zu housig, ja nicht zu kommerziell, und schon gar keine Breakbeats...

Wieso eigentlich?

Was bleibt?
Für mich die einzigste Liebe, die noch heute andauert:
Elektronische Tanzmusik

Und ich bin verliebt wie am ersten Tag.

Mittwoch, 19. Oktober 2005

Telefon-SPAM und Mini-Gewinnspiele

Telefonterror
Schon jahrelang bereuhe ich nun, mich damals bei uni.de bei dem Free-SMS-Dienst angemeldet habe, da die später meine Daten nach der Pleite verkauften, unter anderem meine Handynummer.

Alle paar Monate bekomme ich nun einen Anruf von irgendwelchen Lottoleuten... Die mir was aufschwatzen wollen. Mit jedem Anruf reagiert man unfreundlicher.
Mittlerweile ist man soweit, allein beim Nennen des Stichwortes Lotto aufzulegen oder eine Beschmipfungssalve loszuwerden.

Gut...
Mini - der Traum schlechthin
Nun, vor 2 Wochen, habe ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht:
Es ging um 2 Minis, da brennen bei mir eh immer alle Sicherungen durch.

Also schnell mal Daten rein und ab dafür.

Natürlich überliest man so eine Passage:
" Ich bin damit einverstanden, dass die Planet49 GmbH und deren Partner meinen Vornamen und Wohnort im Gewinnfall veröffentlicht und mich telefonisch/per e-Mail/Post über die Gewinne und interessante Angebote informiert und akzeptiere AGB und Datenschutzerklärung."

Heute dann mitten in der Hektik der Vorbeireitung des Pretests für meine Testserie nächste Woche ein Anruf. Von eben diesen Leuten. Nach der Frage, ob ich nicht bei der Lottogesellschaft Planet49 bei einem Gewinnspiel mitgemacht habe, legte ich auf. Reiner Reflex.

Doch, sie rief nochmal an. Auch aus Reflex drückte ich weg.


Erst später fragte ich mich, ob nicht vielleicht ich auch nen Mini weggeklickt habe?
Anderseits, die Webseite von den Heinis verspricht eigentlich ne reine Betrügerfirma.

Hmmm...

Montag, 10. Oktober 2005

Merkel

merkelsueddeutsche.de Liveticker:

14.34 Uhr: Es ist also soweit: Die hängenden Mundwinkel werden die Republik regieren, nein nicht regieren, sie werden ihr vorhängen. Diese Dame, ich muss es ganz ehrlich sagen (das sagt diese Dame jetzt schon immer!), hat die Ausstrahlung einer Handtasche von Maggie Thatcher.

Gut, ich habe sie nicht gewählt, da bin ich wie Frau Merkel ganz ehrlich, aber: Ich habe ein Einsehen in Notwendigkeit. Ja, Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Aber müssen sie tatsächlich so groß sein, dass man mit der Kanzlerin anfängt, mit so einer? Die Null, in Worten: 0, Zuversicht und Optimismus ausstrahlt, die alles Leid der rot-grünen Bürde ausstrahlt, aber nicht, wie man mit Bürden umgeht und sie - womöglich - los wird! Sorry, ich habe nichts gegen die große Koalition, überhaupt nichts, nur: Mit diesem Trauertropf fängt keine glückliche Zeit für dieses unserer Land an. So, und nun könnt ihr mich alle hauen!


Dem ist nix hinzuzufügen. Gute Nacht Deutschland.

ssxp.create

Kreativität beginnt da, wo Grenzen überschitten werden.
Kann das funktionieren? Warten wir es ab und schauen es uns an:

ssxp.create

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Daft Punk - Discovery (music for eternity - part II)

Discovery Cover
Nie ist ein Album mehr unterschätzt wurden als dieses. Nach dem genialen "Homework" konnte auch nichts mehr kommen, dessen war man gewiss. Und, ja, auf den ersten Blick enttäuschte Discovery. GlamHouse, nix mehr zu sehen von der rohen, ungebändigten Gewalt, die noch Homework größtenteils beherrschte. Doch...
"5555" änderte alles. Ein Film, direkt zum Album. Was war zuerst? Der Film? Das Album? Beides? Zurück bleibt ein Kunstwerk, das sprachlos zurücklässt. Selbst der ewige Filmkritiker in München, der mit mir bei BMW arbeitete (schreibt bei moviemaze.de), war voll des Lobes für dieses großartige Meisterwerk.

Und macht die Augen zu, nachdem ihr den Film gesehen habt und hört Euch das Album an. Der Film läuft tatsächlich im Kopf ab.
Magisch.

Montag, 3. Oktober 2005

Air - The Virgin Suicides (music for eternity - part I)

Ja, wenn Freunde heiraten, dann steht die Frage nach Geschenken. Am Ende entschied ich mich, Musik zu schenken. Und ein wenig auch zu beschreiben, was ich schenke. Was mir wichtig ist. Wieso diese Musik sein muss. Was sie einmalig macht.

Und genau das wird "music for eternity" sein. Musik die wichtig ist. Musik die man braucht. Musik die nach Jahren immer noch einmalig ist.

Cover from the Vigin Suicidespart I: Air - The Virgin Suicides

Neben dem unerreichten "Moon Safari" das wichtigste Album. So unglaublich traurig, das es fast mit dem unerreichten "Dummy" von Portishead verglichen werden kann. Und doch, während "Dummy" auf das ungerechte, schlimme, furchtbare im Leben hinweist, da heißt es hier: Es ist zwar verloren, aber wir lächeln dabei. Und die Lieder sind natürlich, Air-mäßig, wunderbar bis zum Ende ausproduziert.
Übrigens ein Soundtrack zum gleichnamigen Film, der eigentlich auch nur von der Musik zehrt. Aber gerade deswegen auch empfehlenswert ist.

Freitag, 30. September 2005

Über die Zeit...

Time
    Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben.
    Und damit haben sie es weitergebracht als alle anderen.
    (Giovanni Guareschi)
Daran blieb ich heute hängen, an diesem Zitat. Es umschreibt meine Situation, meine Entscheidung, meine Gedanken ganz anschaulich. Natürlich ist das auch zu einfach gedacht. Aber:

Ich kam heute wieder nach 11-12 Stunden Arbeit nach Hause. Nicht das erste Mal. Sicher nicht das letzte Mal.
Die Diplomarbeit frißt...
Frißt Zeit. Frißt Leben.
Mein Leben hier besteht eigentlich nur aus Arbeiten und Schlafen. Unterbrochen von Wochenenden, an denen ich regelrecht fliehe, obwohl ich auch da arbeiten sollte...

Und wofür? Wofür quäle ich mich jetzt so, wieso sehe ich all den Studenten, Mitbewohnerinnen, und ähnliches nur hinterher?
Denn ich merke immer mehr, das ich mich mit riesen Schritten genau einem Leben nähere, in dem vieles, was ich mag, verschwinden wird und durch Sachen ersetzt wird, die ich nicht wirklich will.

Vor allem fehlt Zeit. Danach die Muße, die das Einlassen auf eine neue Situation ermöglicht, wie ich sie hier in Ulm habe. Den Bekanntenkreis hier aufbauen, das finde ich fast lästig... Das erschreckt mich.
OK, ich will eh nicht hier bleiben. Aber ist es wirklich nur das?

Schaffe ich nicht durch all das hier eine Situation, in der ich in noch mehr Arbeit, noch weniger Zeit und noch oberflächlichere Kontakte reinrutsche?
Wofür mache ich das?
Geld? Wohl kaum?
Erfolg? Sicherlich, aber reicht das? Wem will ich was beweisen, wenn mir die wichtigen, erkenntnissreichen, klugen und sympathischen Menschen abhanden kommen?

Braucht man diesen Erfolg? Will man nicht anderes? Gibt es andere Wege?

Ich liebe meine Freizeit, ich genieße es, einfach irgendwo hinzufahren, mich treiben zu lassen, neue Bekanntschaften zu machen... Ich brauche das mehr als Geld und Erfolg zusammen. Sonst bleibe ich zurück.

DIe Gedanken hatte ich schon früher, aber erst in Ulm bricht es richtig aus. Ich habe hier fast jeglichen Kontakt verloren. Teilweise aus Stress, weil ich keine Zeit habe. Teilweise auch, weil es anscheinend niemand interessiert, wie es mir geht, was ich mache...

Ich habe Familie immer abgelehnt, weil das immer zugeteilte Bekannte sind, die ich mir nicht ausgesucht habe. Hier in Ulm muss ich lernen, das nicht mal die ausgesuchten bleiben, wenn man weiter weg ist. Klar, man weiß das, aber es ist diesmal noch krasser als bei dem halben Jahr in München. So als wäre man schon abgeschrieben.

Nur wer bleibt dann noch übrig? Wer ist Anker?
Momentan staut sich soviel in mir, und es kommt nicht raus...

Mit der bittersüßen Aussicht, das so meine Zukunft aussehen könnte, bekomme ich Angstzustände.

Das wollte ich bestimmt nicht.

Nur was dann?

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So, hab jetzt doch noch...
So, hab jetzt doch noch alles in einem Rutsch durchgelesen....
Marcel (Gast) - 12. Mai, 05:12

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